Jeder Mensch ist ein Individuum, auch Zwillinge sind beim näheren Betrachten, bei einem nahen Kennenlernen unterschiedlich. Ken Wagner geht an die Menschen heran, die er porträtiert. Lernt sie kennen. Er spricht sie an und lernt sie kennen. Redet. Schafft Nähe. In seinen Bildern sucht er einen gemeinsamen Nenner, nicht weniger als einen menschlichen Grundbegriff, hinter dem der trennende gesellschaftliche Aspekt wie Beruf, Krankheit, Hobby, Körperschmuck, Sucht, eine Behinderung oder sogar eine Gefängnisstrafe, zurücktritt.
Jeder Mensch hat es verdient angeschaut zu werden, jeder ist berechtigt an seinem Leben teilzuhaben, in seinem Leben zu stehen.Und so haben alle Menschen eine Geschichte, vielleicht eine leise Melodie, die in den Augen zu finden ist. Ken Wagner sucht sie. Sucht den Menschen. Und findet ihre verborgenen Geschichten. Melodien. Unhörbar. Sichtbar.
Denn vielleicht bleibt manchen Menschen die eigene Geschichte im Angesicht ablesbar – und das ist für Ken Wagner das Besondere am Menschsein.
Jede Aufnahme entstand mit einer Mamiya 645 Super, einer Mittelformatkamera mit einem lichtstarken MF-Objektiv von 80 mm f1,9 auf Film. Insgesamt portraitierte er 18 Personen mit Ihren verborgenen Geschichten in seinem Studio mit Tageslichtlampen.
Sagt: Sicht Fotomagazin aus Dresden
Hartmut Kohn
- Extremmarathonläufer
- jedes Jahr neue Ultramarathonläufe
- beruflich Koch
Robert Petzold
- Extremradfahrer
- 4. Sieg RATA (530km 13500hm) 1. Tagesrennen
- 3. Ötztaler
- Weltrekord in Höhenmeter in 24h fahren (22622hm)
Sven Scheuning
- war bei der Marineabwehr
- hat jemandem auf der Autobahn das Leben gerettet
- dafür lag er einen Monat im Koma und hat alles verloren
- seine Familie hat ihn daraufhin verlassen
- Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma 3. Grades
- aktuell, halbwegs genesen, schreibt er Bücher
Daniel
- Zugführer
- Vintageliebhaber
Bernd Böhme
- gelernter Zimmermann im Hochbau
- Vater zweier Töchter
- Whiskeyliebhaber
Nali Kämpferin
- ihr Bruder wurde mit vier Jahren schwer behindert und ist mit acht Jahren gestorben
- ihre Eltern besaßen zuvor eine Tennishalle, die durch Schulden zu Grunde ging
- ihr Vater verschwand und die Mutter wurde alkoholkrank
- für den Traum bei der Polizei anzufangen, nahm Nali 20 Kilogramm ab
- nun ist sie einer der Einsatzzüge der Polizei
Mehr von Ken Wagner:
www.kenwagner.de
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